Unsere Chronik

  • Am 30. November 1807 empfing die Loge „ZUM GOLDENEN RADE“ i.Or. Osnabrück nach langen politischen Wirren das Licht von der preußischen „Große Nationale Mutterloge zu den 3 Weltkugeln“.
  • Schon seit 1801 hatten preußische Offiziere mit ortsansässigen Freimaurern unter General von Blücher eine 3WK Loge „Zur deutschen Eintracht und Brudertreue“ zu gründen versucht.
  • 1803/04 marschierte Napoleon in Hannover ein – franz. Truppen besetzten Osnabrück. Diese Corps etablierten in Osnabrück die Militärloge „Les guerriers genereux“, die auch deutsche Brüder aufnahm.
  • Als 1806 überraschend preußische Truppen Osnabrück für kurze Zeit besetzten, wurde ein neuer Antrag an die Großloge gestellt, die am 3.9.1806 die Gründung der Loge „Zum Goldenen Rade“ genehmigte.
  • Wegen der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14.10.1806 und Napoleons Einzug in Berlin wurde die Gründung erneut verschoben. 1807 war für Osnabrück ein sehr schweres Jahr, die Franzosen kamen erneut als Besatzer. Doch die Lichteinbringung durch die „GNML 3WK“ gelang am 30.11.1807.  
  • Von 1827 bis 1833 besuchte Br. Albert Lortzing unsere Loge und widmete ihr acht Lieder und eine Kantate, die lange Zeit verschollen waren. 1907, zum 100-jährigen Jubiläum, wurden sie in unserem Archiv wiederentdeckt.
  • 1894 gründeten die Brüder unter dem MvSt. Pastor Weidner einen „Gemeinnützigen Bauverein“, der bis 1919 insgesamt 224 Häuser errichtete. Dieser Verein besteht noch heute in anderer Trägerschaft.
  • 1933 versuchten die Brüder vergeblich, der Logenauflösung durch Anpassung zuvorzukommen.
  • Am 22. Juni 1935 verboten die Nazis freimaurerische Zusammenkünfte in unserer Stadt.
  • Nach dem Krieg tauschten wir unser bisheriges Logengrundstück mit einem kleineren. Im dort neu gebauten Haus feierten wir am 17. Januar 1954 die Lichteinbringung und sind noch heute im "Lortzinghaus" beheimatet.
  • 1956 reichten uns die Brüder der Loge „Fides mutua“ i.Or. Zwolle (NL) die brüderlichen Hände zur Versöhnung. Unsere Freundschaft besteht jetzt seit über 65 Jahren.
  • Unter großem Einsatz vieler Brüder wurde am 12. Dezember 1991 mit 20 Brüdern in Greifswald die Tochterloge  „ELDENA“ i.Or. Greifswald gegründet. Am 3. Oktober 1992 konnte im alten „Logenhaus“ in Greifswald die Lichteinbringung gefeiert werden.  
  • Im September 1996 erhielten wir große Teile des von der Gestapo beschlagnahmten Logenarchivs und unsere Stiftungsurkunde nach über 60 Jahren nach Osnabrück zurück.
  • In großer Freude feierten wir im Jahr 2007 unser 200jähriges Jubiläum mit den Bürgern unserer Stadt.
  • Im Jahre 2015 fand in Osnabrück das Großlogentreffen der Großloge A.F.u.A.M statt.
  • Aus Anlass des 300-jährigen Freimaurerjubiläums wird in Kooperation mit dem Theater Osnabrück das Werk „Ernst und Falk – Gespräche für Freimaurer“ von Gotthold Ephraim Lessing im Logenhaus aufgeführt. Die Aufführungen fanden sowohl im Jahre 2016 als auch 2017 statt.

Das Bijou

Bijou, eine Bezeichnung für ein Kleinod, eine Kostbarkeit, ein Juwel, ein Schmuckstück (engl. Jewel), wurde seit dem 18. Jahrhundert als Bezeichnung für das Abzeichen der Loge verwendet.

Das sechsspeichige Rad ist als Münzzeichen des Hochstifts Osnabrück schon seit dem 13. Jahrhundert in den Siegeln nachzuweisen und steht für einen Teil des Wagens Gottes (currus Dei).

Albert Lortzing

Namensgeber unseres Logenhauses

Gustav Albert Lortzing (1801-1851) wirkte zwischen 1826 und 1833 in Osnabrück. Seine Eltern wie auch seine spätere Frau waren Schauspieler, und so zog die Familie durch fast alle deutschen Provinzen. Die ersten Erfolge feierte der junge Künstler schon als 12jähriger. Er glänzte später in den Rollen als jugendlicher Liebhaber oder Bonvivant und wurde schnell zum Publikumsliebling. Doch auch als Tenor, Komponist, Librettist und Dirigent war er überaus erfolgreich.

Lortzing wurde am 3. September 1826 in die Loge „Zur Beständigkeit und Eintracht“ in Aachen aufgenommen und schloss sich in seiner Zeit in Leipzig 1834 der dortigen Loge „Balduin zur Linde“ an.

In Osnabrück hat er als Bruder der Loge „ Zum Goldenen Rade“ acht Kompositionen gewidmet. Das kostbare Original befindet sich im Besitz der Loge „Zum Goldene Rade“, so kam das Haus, welches im Krieg zerstört und Anfang der 1950er Jahre neu gebaut wurde, zu seinem Namen.